Die Ostschweiz am 18. April 2021

Vor einem Jahr lancierte die Wilerin Marianne Rapp Ohmann den Onlineshop Kaleaz für Luxus-Secondhandobjekte. Damit hat sie offenbar den Nerv der Zeit getroffen. Auch aufgrund der Corona­Situation durfte der Handel mit Luxusgütern aus zweiter Hand weiterwachsen.

«Das Interesse an Kaleaz hat unsere Erwartungen klar übertroffen», betont Geschäftsführerin Marianne Rapp Ohmann. Während des ersten Corona-Lockdowns vor gut einem Jahr hatte sie die ldee, mit Kaleaz einen Onlineshop fur Luxus­Secondhandartikel aus den Bereichen Handtaschen, Schmuck, Uhren und Accessoires zu lancieren. Als Geschäftsführerin eines erfolgreichen, international ausgerichteten Auktionshauses und mit über 20 Jahren Erfahrung im Umgang mit Luxus- und Sammelobjekten erkannte sie rasch das Potenzial, wertvolle Einzelstücke online anzubieten.

Stil entwickeln, Umwelt schonen

Marianne Rapp Ohmann betrat mit dem Onlineshop ein auch für sie neues Terrain. Die Bekanntheit von Kaleaz musste aufgebaut und eine neue Kundschaft angesprochen werden. Die von Beginn an grosse Resonanz habe ihr jedoch gezeigt, dass der Onlineshop einen Nerv der Zeit trifft: «Der Nachhaltigkeitsgedanke und der Wunsch nach Individualität haben das Einkaufsverhalten der jüngeren Generation massgeblich verändert. Dank Secondhand-Luxusgütern können junge Menschen einen individuellen Stil entwickeln und gleichzeitig etwas für die Umwelt tun.» Eine kürzlich durchgeführte Kundenumfrage zeigte einen weiteren wichtigen Aspekt auf: Rund 80 Prozent der Befragten gaben an, dass sie preisbewusst einkaufen und dank Secondhand-Produkten die Möglichkeit haben, sich ausgesuchte Designerstücke in gutem Zustand zu leisten. Angesichts der anhaltenden Corona-Situation durfte die Preissensitivität weiter zunehmen, sagt Rapp Ohmann.

Zudem stelle sie einen einsetzenden Trend hin zum «Reselling» fest: «Junge Menschen kaufen heute Designerstücke aus zweiter Hand, um sie nach einer gewissen Zeit weiterzuverkaufen.» Secondhand-Luxusgüter von Topbrands seien aber auch eine Wertanlage oder entwickelten sich langfristig dazu, wie zum Beispiel Taschen van Hermes und Chanel.

Slow-Fashion statt Fast-Fashion

Der wachsende Onlinehandel mit Luxusartikeln aus zweiter Hand bringt auch Herausforderungen mit sich. Beatrix Eijsbouts, Handtaschen-Expertin bei Kaleaz, nennt eine davon: «Wir sind stets bemüht, neue, attraktive Ware in unserem Onlineshop zu präsentieren. Dabei ist es nicht immer ganz einfach, qualitativ hochwertige Stucke zu guten Preisen zu erwerben. Dies ist jedoch wichtig, damit wir unserer Kundschaft die attraktiven Preise weitergeben können.»

Marianne Rapp Ohmann möchte den Schwung aus dem erfolgreichen ersten Jahr van Kaleaz jedenfalls nutzen und mit dem Onlineshop für Luxusgüter aus zweiter Hand den Kundinnen und Kunden auch in Zukunft die Möglichkeit bieten, verantwortungsbewusst und nachhaltig einzukaufen. «Slow-Fashion mit Profil statt Fast-Fashion ohne Charakter», bringt sie die unaufhaltsame Entwicklung auf den Punkt.

 

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