
Zu Broschen habe ich eine etwas komplizierte Beziehung. Oder direkter formuliert, die meisten finde ich bieder. Wenn ich mich recht erinnere, so war in meiner Jugend meine Berner Grossmutter die einzige Frau, die eine trug. Die Busennadel war aus Weissgold und in der Mitte prangte ein Amethyst. Vielleicht denke ich deshalb, dass Broschen mich alt aussehen lassen, war es doch eine über 80-jährige Frau, die sie trug. Bis im Herbst 2015 Gucci das Schmuckstück zum Thema machte.
Das italienische Modelabel heftete die Glitzerteile an die Kleider der Frühling-Sommer-Kollektion 2016. Seitdem hat die Anstecknadel an Wert gewonnen, schmückt die Abendkleider von Stars auf dem roten Teppich und sogar Schauspieler Jaret Leto trug eine von Gucci am Revers anlässlich der diesjährigen Männermodenschau.


Das Geschenk meiner Mutter
Doch der Trend alleine überzeugt mich nicht, es muss schon die richtige Brosche sein. Und die schenkte mir meine Mutter. Sie gehörte meiner spanischen Urgrossmutter und stammt aus dem Jahr 1900. Das aus Diamanten angelegte Blumenmuster gefiel mir sofort. Wohin aber mit dem Teil? An die Brust wollte ich sie mir bestimmt nicht heften. So blieb sie in der Schmuckschatulle liegen, bis ich sie einem Goldschmied zeigte.
Von der Brosche zum Bracelet
Er hatte dann die brillante Idee die Brosche in ein Bracelet zu integrieren. Jetzt mutet das Schmuckstück griechisch an und aus alt wurde antik. Nicht die Brosche ist schuld für ihre Biederkeit, sondern was man aus ihr macht und wie man sie trägt. Was von Frau zu Frau sehr unterschiedlich sein kann: An der Brust, in den Haaren, auf dem geschlossenen Blusenkragen oder als Bracelet wie ich, Hauptsache, wir tragen die Anstecknadel mit Überzeugung!